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www.unabhaengige-listen-freiburg.de | 22.09.2023

Kulturprüfung statt Verkauf für das „Swetlana Geier Haus“ u.a.!

9. Februar 2012 - Amtsblatt - 569

Jetzt kommt es doch so langsam ans Tageslicht: Mit ihrer neuen  Prüfliste „Veräußerung von Streubesitz“ lässt die Stadtverwaltung keine Gelegenheit aus, Gebäude mit sozialen Projekten oder kulturellen Einrichtungen nach Verkaufsmöglichkeiten zu überprüfen – das mögliche Versetzen an andere Standorte inklusive:  Das Crash in die Siegesdenkmalunterführung als Option, die Ausländerinitiative nach 30 Jahren vielleicht irgendwohin verpflanzt, selbst die als Kulturdenkmal längst anerkannte Stadthalle steht weiterhin im Vermarktungsinteresse des Finanzbürgermeisters. Die Grünen sind selbst schuld, sie beantragten die Aufstellung städtischer Grundstücke zur möglichen Vermarktung, die manchen jetzt ungeheuer wird. Erinnern wir uns an den jämmerlichen Verkauf der Mehlwaage, einst beliebtes Zentrum der bildenden Kunst und BBK-Werkstatt  in der Innenstadt, jetzt in Randlage, nur bei Vernissagen gut besucht! So könnte es bald dem einen oder anderen Projekt gehen, wenn die Stadt nicht verschärft an ihre im Besitz befindlichen Objekte sozial- und kulturverträgliche Kriterien anlegt und eben nicht nur die Denkmalpflege im Auge hat.

Als erstes sollte jetzt das „Swetlana Geier Haus“ in Günterstal aus dem Verkauf genommen werden, um Stiftungen oder Initiativen Gelegenheit zu geben, ihr Interesse an einem Erhalt des Hauses im Sinne der berühmten Übersetzerin zu formulieren und zu konkretisieren.
Sowie das Marienbad mit dem Kunstverein und dem Kinder-und Jugendtheater oder der alte Wiehrebahnhof mit dem Kommunalen Kino und dem Literaturbüro oder auch die Villa Mitscherlich als Atelierhaus allesamt unverkäuflich sind, so sollten auch weitere Objekte durch ihre Nutzung unverkäuflich sein; wie auch überhaupt der Haus und Wohnungsbestand der Stadt und der Stadtbau im Erhalt erste Priorität haben sollte vor einem Verkauf! Berlin führt jetzt bei Verkäufen von städtischem Besitz offiziell eine Kulturverträglichkeitsprüfung ein, - ach ja, Berlin!

Atai Keller