Silent City???
1. Februar 2013 - Amtsblatt - 592
Die Filmfestivalstädte Ludwigshafen, Minden und auch Hof wären stolz, wenn sie so eine attraktive Stadt, mit dem Zuspruch vieler Besucher und Jugendlichen hätten. Und einen wunderschönen Platz, auf dem - ohne Programm und Kommerz - sich Menschen auf dem Boden niederlassen, um zu quatschen, zu diskutieren oder auch zu singen. Aber bei uns tobt der Lärm-Tsnunami!An wie vielen Wochenenden im Jahr? An 20? An 30? Bestimmt nicht an 40! Wer spricht von den 365 Tagen Lärmgeplagten, die an der Schwarzwaldstraße, den Dreisamuferstraßen oder oder wohnen? Und: wie passt das Trommeln der FWTM um mehr und mehr Touristen, einschließlich Junggesellenabschiede etc. eigentlich zum Wohnen in der Stadt? Nicht so recht.
Auf der einen Seite die Ausgeh- und Feierfreudigen, auf der anderen das Ruhebedürfnis der Anwohner/innen. Wie kann Mann oder Frau diesen Spagat ohne Knochenbrüche bewältigen? Sollen wir einen Antrag beim DFB stellen auf Zwangsabstieg des SC in die dritte Liga, damit wir vor den Grünen, Blauen, Gelben verschont bleiben? Für Theater und Kinos nur noch Matinee-Vorstellungen? Kein Wein, kein Bier mehr vor den Gaststätten, Schluss in den Gartenwirtschaften um 18:30 Uhr? Damit die geforderte und berechtigte Ruhe einkehrt? Wie machen's die Römer mit ihrer Spanischen Treppe? Herr Broglin von der Stadtreinigung könnte gegen Mitternacht mit seinem Sprenklerwagen die Reinigung der attraktiven, besetzten Plätze übernehmen und Ruhe wär! Das wäre die italienische Methode. Wollen die Freiburger/innen das?
Wir wünschen uns mehr geschulte Infoteams, die lärmende Besucher/innen beruhigen und aufklären, eine höhere Taktung der Nachtbusse, mindestens halbstündlich und die durchgehende Öffnung des Hauptbahnhofs, damit unsere Gäste die Stadt auch wieder zeitnah verlassen können. Dort könnte auch eine Kneipe bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sein für das Allerallerletzte vor der Abreise.
Keine falschen Versprechungen, keine Repressalien, keine schwarzen Sheriffs - dafür Toleranz und Nachsicht, bitte!
Wir hätten viel zu verlieren.
Michael Wiedemann, Stadtrat Kulturliste, Innenstadtbewohner