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www.unabhaengige-listen-freiburg.de | 10.12.2023

Kultur in den Lokhallen muss möglich sein!

Atai Keller

21. November 2013 - Amtsblatt - 612

Alte Industrie-oder Bahngelände haben ihren historischen Charme und sind nach der Neugestaltung ein Publikumsmagnet.. In anderen Städten wie in München oder in Leipzig ist man voll Stolz an die   Sanierung solcher Bahndenkmäler gegangen, hat dieses zur städtebaulichen Aufgabe gemacht und so altes Gemäuer mit neuen Elementen zu blühendem gewerblich-kulturellen Leben erweckt. In Mühlhouse ist gar ein altes Industriegelände zum Teil der IBA Basel 2020 mit Vorzeigecharakter geworden.

Anders in Freiburg! Stadtverwaltung, FWTM und Aurelis spielen auf dem ehemaligen Güterbahngelände Monopoly und die Kultur bleibt auf der Strecke. Im Bebauungsplan für das Gelände soll nun eine kulturelle Nutzung der Hallen ausgeschlossen werden, da die Existenz der badischen Flüssiggas GmbH in der Nachbarschaft dies nicht zulässt. Ein von der Aurelis in Auftrag gegebenes Gutachten besagt, dass ein Abstand von max. 126 m nötig ist, um erst dann kulturelle Veranstaltungen mit Menschenansammlungen möglich zu machen.

Die Lokhallen aber sind nur 80 m davon entfernt. Die vorhandene Wohnbebauung genießt dabei  Bestandsschutz. Es gibt jedoch ein weiteres Gutachten der Lokhallenbetreiber, das kommt zu ganz anderen Schlüssen, zu niedrigeren Abständen und vor allem zu Maßnahmen, die eine Koexistenz zwischen der Flüssiggas GmbH und den Lokhallen zumindest auf Zeit möglich machen. Auch das Regierungspräsidium äußert sich in diese Richtung.

Ein geplanter neuer Gleisanschluss für die badische Flüssiggas GmbH lässt erahnen, dass diese ihren Vertrag bis 2026 erfüllen will. Bis dahin jedoch können und sollen die Lokhallen in ihrem Konzept zwischen Kreativgewerbe und kulturell/künstlerischer Nutzung nicht warten; schon sind Gewerbebetriebe aus der Kulturwirtschaft in die vorbildlich und preisverdächtig sanierten Seitenflügel der Lokhallen eingezogen, die Hallen schreien akut nach Sanierung. Die Betreiber stehen dafür bereit. Die Lokhallen als Kultur- und Kreativzentrum sind ein denkmalpflegerisches Juwel und eine innovative Herausforderung für die Kulturstadt Freiburg. Die Chance ist einmalig!

Atai Keller