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Kulturkonzept weiter ausbauen

25. Juli 2012 - Amtsblatt - 581


Freiburg hat mit der Erstellung des Kulturkonzeptes vor vier Jahren kulturelle Pionierarbeit geleistet. Unter großer Beteiligung der Freiburger Kunst und Kulturszene wurde damals ein Handlungskonzept für die Stadt in die Zukunft entwickelt, welches auf die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen mit kulturellen Leitzielen reagierte und über verschiedene Handlungskonzepte neue Entwicklungen zu initiieren versuchte, ohne den wertvollen Bestand zu vernachlässigen.  Kulturelle Bildung, Interkulturelle Kunst und Kultur, kulturelles Erbe und Stadt der Künste waren und sind die vier Handlungsfelder, auf denen das „Freiburger Modell“ beruht, das inzwischen viele nachahmende Städte gefunden hat. Das Kulturamt und die Kulturverwaltung haben damit für die Kulturstadt Freiburg exemplarische Arbeit geleistet.
 
Durch die Umsetzung der Handlungskonzepte ist es teilweise gelungen, bestehende Defizite der kulturpolitischen Ausrichtung auszugleichen (Stadtteilkultur,historische Bildungsarbeit) und in den Bereichen kulturelle Bildung sowie Interkultur sogar erstmalig Konzeptionen umzusetzen, die positive Auswirkungen auf die praktische Kulturarbeit in der Stadt hatten und haben.  Aber das sind nur Ansätze, die schrittweise weiter zu entwickeln sind. Da muss man nicht ein einzelnes Handlungfeld herausnehmen, um es einer besonderen Sorgfalt zu unterziehen, wie die Fraktion der Grünen es nun mit der kulturellen Bildung versuchen, sondern alle vier Felder sind gleich zu behandeln und greifen konstruktiv und kreativ ineinander. Es gilt, das künstlerische Profil der Stadt in ihren wertvollen Facetten und in ihrer einmaligen Vielfalt weiter auszubauen (z.B.:neues Performing-Arts-Festival, Produktionsstätte Freies Theater/Tanz, Musikzentrum Stadthalle u.a.). Literaturhaus, Ensemblehaus und zentrales Kunstdepot sind wichtige Errungenschaften der letzten Zeit. Der neu eingerichtete Innovationfond, von dem viele Einrichtungen auf verschiedenen Ebenen profitieren können, ist dabei ein wichtiges und ausbaufähiges Steuerungsformat. Flexible Gruppierungen und junge Initiativen sind dadurch in der Lage, ihre wertvolle Kulturarbeit zu verwirklichen.
 
Der Ausblick im jüngst vorgelegten Evaluationsbericht klingt vielversprechend. Da soll es im Schwerpunkt um die Kulturwirtschaft gehen, um die  zukünftige europäische Vernetzung Freiburgs und um die Kunst im öffentlichen Raum, die von städtischer Seite immer mehr verkümmert. Jüngst wurde die Konzeption des Rathausneubaus beschlossen ohne die Kunst am Bau zu berücksichtigen, ein Skandal für die Kunststadt Freiburg.

Atai Keller