Kita-, Hortbetreuung Familien brauchen Planungssicherheit
31. Mai 2012 - Amtsblatt - 577
Kita und Hortbetreuung – Familien brauchen Planungssicherheit„Wir sind schwanger!“ freuen sich junge Paare in Freiburg und sorgen sich gleich darauf, ob es später mit der Kinderbetreuung klappt. Das ist in dieser Stadt überhaupt nicht sicher, trotz lobenswerter Fortschritte und (geschönter) Statistik via „Kindertagesstättenbedarfsplanung“. Gegenwärtig fehlen nach Angaben der Stadt 137 Kita-Plätze! Wo die herkommen sollen, ist noch gänzlich offen, dabei haben Dreijährige einen Rechtsanspruch!
Dabei melden Eltern Neugeborene gleich in mehreren Kindergärten an, um sich später einen Platz zu sichern. Daran hat sich seit dreißig Jahren nichts geändert, aber heute fehlen Plätze für unter wie für über Dreijährige! Denn die Nachfrage ist gewachsen und die Verwaltung hinkt der Realität hinterher. Sie erhebt zwar den Bedarf, aber für mehr Betreuung braucht sie Geld, Immobilien und BetreuerInnen. Ist alles beschafft, vergehen zwei bis drei Jahre, ehe eine neue oder sanierte Kita überhaupt eröffnet werden kann. Inzwischen sind die Kleinen älter geworden – das haben Kinder so an sich. Die ersten in der Bedarfsplanung Erfassten sind schon keine Kleinkinder mehr und brauchen jetzt einen Kindergartenplatz. Dort aber gibt es Wartelisten, nicht nur in den Brennpunkten, auch in „guten“ Stadtteilen. Kaum dem Kindergarten entwachsen, brauchen Kinder einen Hortplatz – die BZ nennt täglich neue Fehlzahlen! Doch diese „Bedarfe“ hat die Verwaltung bisher noch nicht einmal erhoben, schließlich kommt ja irgendwann die Ganztagsschule. Merke: Wer erst plant, wenn der Bedarf bereits da ist, kommt immer zu spät.
Wer das ändern will, müsste die Realitäten in Freiburg zur Kenntnis nehmen und im Voraus planen: 60% der Kinder wechseln jährlich von der Grundschule aufs Gymnasium, immer mehr Mädchen machen sehr gute Schulabschlüsse und Ausbildungen, immer mehr junge Frauen treten qualifizierte Berufe an. Die meisten wollen eine Familie gründen, ohne ihren Beruf aufgeben zu müssen. Sie wollen arbeiten und sie müssen es oft auch, weil z.B. die Mieten in Freiburg immer teurer werden. Die Stadt müsste also deutlich mehr Betreuungsplätze schaffen, auf allen Ebenen. Sie dürfte Kitas und Co. nicht schließen, wenn der Bedarf vorübergehend sinkt, sondern müsste flexibel umrüsten. Und sie dürfte Streubesitz nicht verkaufen, so lange sie Immobilien für Kitas braucht. Dann könnten junge Eltern dem „freudigen Ereignis“ gelassen entgegensehen, weil sie wüssten, dass in Freiburg alle Kinder problemlos ihren Platz finden.
Unabhängige Frauen Freiburg
Wir laden ein zu:
Vortrag und Gespräch über die Heidelberger Umsetzung
der EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene -
14. Juni 2012, Winterer Foyer, Theater Freiburg, 19.30 h
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der EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene -
14. Juni 2012, Winterer Foyer, Theater Freiburg, 19.30 h