Bald wieder ein Frauen-Nachttaxi in Freiburg + Freiburgs einziger Kunstpreis!
Amtsblatt 30. Juni 2017 – Nr. 700
Bald wieder ein Frauen-Nachttaxi in Freiburg
Das ist die gute Nachricht. Nachdem Grün-Schwarz die städtische Subven-tion 2003 aus dem Haushalt strich, war dies das Ende für das gut genutzte Frauentaxi. Ab diesem Winter soll es wieder eingeführt werden, weil das Sicherheitsgefühl der Freiburgerinnen in den letzten Monaten stark gelitten hat. Nachdem im April eine Mehrheit ohne zu Zögern 2 Mio. Euro für die Intensiv-Überwachung der Innenstadt und des Stühlinger Kirch-platzes bewilligte, mit 1,2 Mio. Folgekosten jährlich, kam man politisch nicht umhin auch der vielfachen Forderung nach einem Frauentaxi nachzu-geben. Doch kosten darf es kaum etwas. 60.000 Euro soll das Limit sein, damit sind nur die Nächte von Fr. und Sa. abzudecken, was unsere Fraktion scharf kritisiert. Unzureichend finden wir auch, dass es erst ab Mitternacht stündlich aus der Innenstadt als Sammeltaxi in die vier Himmelsrichtungen fahren wird, von Stadtteil zu Stadtteil jedoch nicht nutzbar ist. Dabei soll es 7 bis 8 Euro Eigenanteil kosten und auch eine soziale Komponente für Frauen in Hartz IV oder Grundsicherung ist bisher nicht vorgesehen. Der Beschluss des Gemeinderats in dieser Woche beinhaltet also viele Mängel und benachteiligt Frauen mit abweichenden Mobilitätsbedürfnissen. Im Spätherbst wird die Ausgestaltung konkretisiert und beschlossen werden. Mit der dafür vorgesehenen Summe von 60.000 € kann dabei nichts Halbes und nichts Ganzes herauskommen.Irene Vogel
Freiburgs einziger Kunstpreis!!!
Das ist die gute Nachricht: Eine große Mehrheit des Gemeinderats stimmte für eine Vertagung des Themas „Neufassung der Satzung zum Reinhold Schneider Preis“. Was jedoch bleibt, ist der Wunsch des Kulturdezernats, die Satzung entscheidend zu verändern und damit die bewährte Spartenbezogenheit (Bildende Kunst, Literatur und Musik) aufzulösen. Warum aber einen Preis verändern, der seit 1960 alle zwei Jahre vergeben wird und der sowohl viele junge als auch erfolgreiche Künstler/innen ausgezeichnet hat. Klagen darüber gab es keine. Eine Fachjury tagte alle zwei Jahre und fällte fachlich fundierte Entscheidungen in der jeweiligen Sparte. Wie soll das zukünftig aussehen? Nicht nur darauf hatte die vorgelegte Neufassung der Satzung keine Antwort, sie war einfach nicht gründlich. Eine Erweiterung zum Film oder zum Tanz ist durchaus in den vorhandenen drei Sparten möglich, die Fachjurys sind die Basis der Preisvergabe, und die Förderpreise machen nur so einen Sinn. Fast könne man glauben, die Demontage des Reinhold Schneider Preises geht einher mit dem von den Behörden geduldeten Niedergang seines Wohnhauses. Stadt und Gemeinderat tragen Verantwortung für die Entwicklung der Stadt und ihrer Bürger/innen. Die Kunst wird immer mehr aus der Stadt getragen. Die offene und integrative Stadt könnte längst einen Freiburger Kulturpreis vertragen, das ist aber ein anderes Thema! Über beides muss jetzt dringend öffentlich gesprochen werden.Atai Keller