ZUKUNFT E-WERK: SANIERUNG REICHT NICHT!
24. September 2010 - Amtsblatt - 536
Der Geschäftsführer des E-Werks verließ noch vor dem Start des 3Mil. Umbaus das Kulturhaus in Richtung Mannheim. Für viele war dieser Schritt überraschend, doch bei genauerem Hinsehen ist diese schiere Flucht eher verständlich. Die Arbeitsbedingungen im E-Werk sind seit Jahren auf einem Stand eingefroren, der für das Führungspersonal und die Angestellten bei weitem nicht ausreichen sind. Während andere soziokulturelle Einrichtungen im Land immer wieder eine institutionelle Erhöhung erfahren haben (Stand 2009: z.B.: Osterfeld Pforzheim: 835.000.- Euro, Karlstorbahnhof Heidelberg 490.000.- Euro, Sudhaus Tübingen 305.000.- Euro jährlich), blieb das E-Werk seit 1996 im Zuschuss weitgehend gleich. Dass es dennoch ein Programm gibt und zwar ein gutes ist dem unermüdlichen Einsatz des Personals zu verdanken. Man gibt eben nicht auf!Der längst fällige Ausbau des E-Werks zu einem funktionsfähigen Kulturhaus mit zwei Spielstätten und mehreren Sparten kann jetzt nur der erste Schritt sein. Was folgen muss ist die Aufstockung des Personalzuschusses an das E-Werk, damit auch ein neuer erfahrener Geschäftsführer gefunden werden kann und damit sich das Lohngefüge des Personals angleicht an andere Einrichtungen in der Stadt (Museen, Stadttheater) Längst ist das E-Werk mit seinem vielseitigen Programm gleichzustellen mit den anderen städtischen Einrichtungen, die jährliche Tariferhöhungen erfahren.
Es muss aber auch der Programmetat für das E-Werk erheblich verbessert werden. Nur so ist dort ein qualitativ gutes Programm auch weiterhin garantiert, das den Gruppen bei Auftritten behilflich ist und den verschiedensten Anforderungen an das E-Werk gerecht wird. Das gilt übrigens auch für die anderen Einrichtungen in freier Trägerschaft wie die Fabrik in der Habsburgerstraße, das Kommunale Kino, das Kinder und Jugendtheater, das Wallgrabentheater oder den Kunstverein Freiburg.
Die freien Gruppen haben jüngst auf einem regionalen Kongress im E-Werk ihre Forderungen an ein Produktionszentrum für das freie Theater formuliert, auch dafür ist das E-Werk nur gerüstet, wenn die Förderung insgesamt erhöht wird.
Atai Keller, 23.9.2010