Ohne Ausbau von Kunst und Kultur keine Stadtentwicklung!
Amtsblatt 10. März2017 – Nr. 691
Wer dieser Tage zu unserer Nachbarstadt Basel hinüberschaut, wird feststellen, dass der Regierungsrat der Stadt endgültig die Sanierung der Kaserne in Kleinbasel beschlossen hat und zwar für stolze 43 Millionen Franken. Damit wird ein Kunst- und Kulturzentrum mit Schwerpunkt Freies Theater, aber auch Musik, aus Basler bewegten Zeiten auf einem multikulturell genutzten Gelände grundsaniert. Und damit wird auch eine Kulturpolitik des Ausgleichs voran getrieben, die bei Großprojekten auch immer die Kunst und Kultureinrichtungen der freien Szene im Auge hat. Anders in Freiburg:
Da übertreffen sich CDU und Grüne in der scheinbaren Solidität einer Haushaltsführung in Zeiten, in denen die Steuereinnahmen wie selten sprudeln und die Zuweisungen vom Bund und Land sich alle halbe Jahr aufs Neue steigern. Die einen stellen schon gar keine Anträge mehr und blasen damit zum christlich-kulturellen Offenbarungseid und die anderen setzen zu einem provinziellen Streichszenario an, indem Kulturprojekte gegeneinander ausgespielt werden sollen. Wo bleibt da die kulturpolitische Verantwortung der stärksten Fraktion?
Großprojekte wie Rathaussanierung, Erweiterung des VAG-Netzes, Innenstadterweiterung, Anteil am Stadionausbau, Schulneubauten, drei Abschnitte Augustinermuseum und nicht zuletzt die Ausrufung eines neuen Stadtteils treiben die städtischen Finanzen nach oben, aber wie schon beim Jubiläumsdesaster und dem entwürdigenden Umgang mit Frau Mundel als 1 ½ jährige Schein-Kuratorin wird in Freiburg eine pseudo-Großstadt vorangetrieben, die ohne den sozialen und kulturellen Ausgleich ihrer Bürgerinnen und Bürger auskommen soll. In der Provinz ist die Nachhaltigkeit nur eine Fahne!
Deswegen setzen die Unabhängigen Listen bei ihren 35 Kulturanträgen auf einen Ausgleich zwischen dem weiteren strukturellen Ausbau vorhandener Einrichtungen wie dem Jazzhaus, dem Theater im Marienbad, dem E-Werk, den Schönen der Nacht, Theater Panoptikum und dem Kommunalen Kino und der Zulassung neuer Projekte oder Institutionen wie Bewegungsart, Harrys Depot, Holst Sinonietta, Slow Club, Kulturaggregat, Schwere(s)los u.a.
Ausbau Musikstadt: Holst Sinfonietta, Musik im Dialog, Freiburg stimmt ein, Jazzkongress, Jazzhaus, Slow Club.
Ausbau Junge Stadt: Slow Club, Kulturaggregat, ArTik, Junge Filmszene, Schwere(s)los,
Junge Tanzszene-Tanzlabor (bewegungsart), Erhöhung des freien Theaterfonds, schwule Filmwoche, Schülerfilmforum:
Ausbau Kunststadt/Gestaltungsstadt: Kunstverein Freiburg, Förderverein Kunst im Faulerbad, depot k, T 66 im Geigesturm, Kulturaggregat, Künstlerwerkstatt L6, trinationales Architekturhaus, städtische Kunstkommission, Pflege und Beschilderung der Kunstwerke im öffentlichen Raum (Haltestelle v. R.Schindler u.a.), mehr Personal bei der unteren Denkmalschutzbehörde.
Im einzelnen sind die Anträge zu lesen: www.unabhaengige-listen-freiburg.de
Atai Keller