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Das Runde muss ins Eckige

Atai Keller

13. Februar 2015 - Amtsblatt - 641

Noch immer schlägt der Bürgerentscheid hohe Wellen. Gut so! Wenn die Zeitschrift „Kicker“ und auch der Präsident Fritz Keller der Meinung sind, bei dem erzielten Ergebnis wäre der Bürgerentscheid auch verzichtbar gewesen, dann irren beide gewaltig. Der Bürgerentscheid ist ein Zeichen für gelebte Demokratie, ein „Freiburg Spezial“ und er war nötig, damit eines Tages das neue Stadion ein Stadion für alle in der Stadt wird. Das ist für alle Beteiligten eine schwere Aufgabe, aber sie ist lohnenswert für einen ganz besonderen Stadionbau und die Fortsetzung des  Freiburger Sonderwegs.

Wir als Fraktionsgemeinschaft erwarten nun in Eintracht eine qualitätsbezogene Planung und ein Ausloten aller Stärken des Standortes, die Berücksichtigung von Kunst am Bau, eine mächtige Synergie mit der Universität, eine vielseitige und interessante Mehr-Nutzung des Stadionkörpers und nicht zuletzt eine Gestaltung und Bauweise des neuen Stadions, die architektonisch besticht, Furore macht und für die Stadt ein Aushängeschild wird. Wir erwarten aber auch, dass die Flächenversiegelung durch Zufahrtsstraßen und Parkplätze so gering wie möglich gehalten wird und dass das Finanzierungskonzept unter eine besondere Finanzaufsicht gestellt wird.

Der Anteil der Stadiongegner und Bedenkenträger im Bürgerentscheid war sehr hoch und entspricht etwa dem Anteil von 20 der 48 Gemeinderäte. Wir glauben, es ging um mehr als nur um das Stadion. Es herrscht zunehmend die Befürchtung, dass wichtige soziale und kulturelle Anliegen weiter ins Hintertreffen geraten könnten und eine Schieflage durch Großprojekte entsteht.Wir werden versuchen, das zu verhindern, besonders durch Anträge im nächsten Doppelhaushalt zu bezahlbaren Mieten, zum Sozial/Kulturticket, für die freien Kulturgruppen und deren Projekte, für den Bestand  freier Einrichtungen, zur Kunstkommission; aber auch zur Stärkung der Quartiersarbeit, zur Stärkung von Frauenprojekten, zur Barrierefreiheit und vieles andere mehr!

Atai Keller