Februar 2005
Die erste Lesung des Haushalts ist vorbei und eines hat sich
bereits herausgestellt, der Haushalt ist immer noch eine
Frage der Prioritäten bei allem Zwang zum Sparen. Im Sportbereich konnte die
frisch gewählte noch Sportbürgermeisterin die ihr auferlegten Kürzungen
aussitzen mit dem Hinweis auf kommende größere Kürzungsvorschläge (Bäder). Im
Kulturbereich kündigt sich eine Zentrierung auf gewisse Leuchttürme an, wobei
das heißt, dass gewisse Einrichtungen von den Kürzungen ausgenommen wurden und
somit weiter flacker dürfen. Eine finanzielle Weiterentwicklung gibt es für
keine dieser Einrichtung. Neben diesen soganannten Leuchttürmen gibt es eine
Eventschiene, die immer mehr ausgebaut wird. Mit den Investitionen in die Neue
Messe und den anvisierten zukünftigen sportlichen und kulturellen
Großereignissen verspricht sich die Stadt eine neue Magnetfunktion und eine
Steigerung der viel gerühmten Umwegrentabilität. Dass jedoch Freiburg
genau aus der Vielfalt des Angebots lebt und
aus einer Einmaligkeit der Vielschichtigkeit , wird heute immer mehr vergessen.
240.000.- Euro sollen im Kulturbereich bei den freien Trägern eingespart
werden, ein vergleichsweise geringer Betrag mit enormen Folgen für das
kulturelle Angebot der Stadt und mit weit reichenden Auswirkungen auf die
Lebensqualität ihrer Bewohner. Diese Summe ist eine politische Größe, mit der
auch die Kulturlandschaft begradigt werden soll, jetzt kurz vor der Ausrufung
eines städtischen Kulturentwicklungsplanes, was gibt es denn dann noch zu
entwickeln? Die angekündigten Kürzungen sind nicht transparent, viel zu spät
kommuniziert, und die Kriterien bleiben im Dunkeln.
Es gibt bei dieser für viele Kulturschaffenden
existenzbedrohlichen Situation nur eine Möglichkeit, dem enormen kulturellen
Flurschaden zu vermeiden, nämlich die geplanten Kürzungen müssen in toto
zurückgenommen werden. Ja weiter, es muss der Kulturetat letztlich eine
Erhöhung erfahren! Das ist eigentlich auch für den anstehenden Kulturentwicklungsplan
unumgänglich! Aber weil die Verwaltung eine Erhöhung auf keinen Fall will,
werden jetzt
Strukturmaßnahmen
im Kulturbereich mit dem Argument des
Sparhaushalts vorweggenommen. Und das ist schlichtweg eine Sauerei!!